Betreff: Unterordnung
Bei unserem Hundetraining zweimal in der Woche wird die Unterordnung traditionell als erster Tagesordnungspunkt aufgerufen. Wie der Name schon sagt, bin ich dagegen. Unterordnung! Die Nähe zum Militär – unerfreulich unverkennbar. Wir marschieren durch einen von Pylonen abgesteckten Bezirk wie auf dem Kasernenhof.
Befehle werden gebellt. Es gibt ein Auf und Nieder, ein Linksschwenkmarsch, ein Rechtsschwenkmarsch, ein Stillgestanden, ein Kehrt, ein Abschreiten der Front und dergleichen mehr Unsäglichkeiten. Man fühlt sich auf dem Exerzierplatz, und genauso unwirtlich, steinig und staubig ist es dort.
Ausgerechnet Herrchen macht da stets mit Feuereifer mit und hat sogar eine spezielle Leine für diesen Quatsch dabei, die an mir, wenn er sie gerade nicht ergreift, herunterhängt wie ein aus der Mode gekommener Schlips. Ausgerechnet er, der in seinem Militärdienst keinen glücklichen Tag hatte und eine seiner großen Lebensleistungen darin sieht, nur achtzehn Monate im Grundwehrdienst „gedient“ zu haben. Als künftiger Student waren zu seiner Zeit eigentlich mindestens drei Jahre fällig, aber im Mogeln war Herrchen schon immer gut. Nicht von ungefähr ist der brave Soldat Schwejk eine seiner literarischen Lieblingsfiguren.
Nun, auch die Unterordnung hat mitunter charmante Seiten. Etwa wenn wir Hunde im Platz liegen und die Frauchen plus meinem Herrchen seltsam um uns herumlaufen. Das soll unsere Nervosität testen, aber wir winken nur ab. Was man bis zum Überdruss durchmacht, hebt einen nicht mehr an. Nur unser nimmermüder Barnie springt immer wieder auf in seinem Eifer, Frauchens Befehle nicht einfach nur ruhig auszuführen, also etwa still im Platz zu bleiben, sondern permanent auf neue zu warten. So wie bei Herrchen zu Hause, wenn Frauchen ihn beim Kochen für Hilfsleistungen in die Küche einbestellt.
Wenn ich da so in der Unterordnung liege gleich einem Soldat im Schützengraben, unterhalte ich mich mit alten Militärwitzen. Vom alten Zitzewitz, der einen neuen Adjutanten bekommt, Leutnant Fintern. Zitzewitz, schwach im Gedächtnis wie Herrchen, fragt sich, wie er sich den Namen merken soll. Fintern selbst empfiehlt, an den Hintern zu denken und ein F davorzusetzten. Zitzewitz, der Esel, findet eine solche Eselsbrücke natürlich großartig. Am nächsten Morgen schallt es über den Exerzierplatz: „Leutnant Farsch, zu mir!“
Oh, das „zu mir“ habe ich gar nicht geträumt. Herrchen hat gerufen, die Unterordnung ist zu Ende, habe ich gar nicht mitbekommen. Mal sehen, was das Training sonst noch so bringt. Wirklich kriegsentscheidend für mich ist freilich allein die Frage, ob Bettys Frauchen wieder gekochte Hühnerinnereien in ihrer Leckerli-Box hat oder nicht.
Bin jetzt auch auf Instagram unter elvis.blog
Hallo Elvis,ich bin's Pupy , vom Aussehen her könnte ich deine Schwester sein, nur im Kleinformat....;-)), die Leine...ja die kenne ich auch, mein Frauchen sagt dazu ,,die Strafleine,,!! Übrigens auf dem Bild schaust du echt ,,deppert,, würde der Bayer sagen ....schönes WE dir, deinem Herrchen und alle die dazu gehören.
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